Orangenbäume in Valencia: Warum gibt es so viele? Wofür sind sie da?

    Warum gibt es in Valencia so viele Orangenbäume und was passiert mit all den Orangen?

    04.02.25 09:57

    Wenn Sie schon einmal durch Valencia spaziert sind, sind Sie sicher von der großen Anzahl an Orangenbäumen in den Straßen überrascht gewesen. 

    Es ist fast unmöglich, sie nicht zu bemerken: Sie sind das ganze Jahr über intensiv grün, duften im Frühling dank der Orangenblüten betörend und sind im Winter voller Orangen.  

    Aber natürlich stellt sich die große Frage: Warum gibt es sie und was machen wir mit diesen Orangen? 

    Lassen Sie uns alle Zweifel ausräumen!

    Ein Symbol Valencias ... aber nicht zum Nachtisch

    Der Orangenbaum ist für Valencia viel mehr als nur ein Baum, er ist ein Symbol der Stadt. Und das ist kein Wunder, denn hier ist die Orange praktisch eine Religion. 

    Aber Vorsicht, lassen Sie sich nicht verwirren: Die Orangenbäume, die unsere Straßen schmücken, sind nicht dieselben, die die süßen Orangen produzieren, die Sie auf den Märkten finden. 

    Diese Orangen sind nicht essbar. Sie sind bitter, zu sauer und haben eine härtere Textur als Tafelorangen. Warum pflanzen wir dann so viele? 

    Mehr als ein Baum, eine urbane Strategie

    Hier ist der Schlüssel. Die Bitterorangenbäume sind nicht in Valencia, damit die Menschen die Früchte essen, sondern weil sie perfekt für die Stadt sind. 

    Sie sind sehr robust, benötigen wenig Pflege und verbessern außerdem die Qualität der Luft. 

    Ihr Blätterdach spendet im Sommer Schatten, ihre Orangenblüten erfüllen die Straßen im Frühling mit einem unverwechselbaren Duft und im Winter bringen ihre Orangen einen Hauch von Farbe, der die Stadtlandschaft aufhellt. Alles sind Vorteile. 

    Deshalb gibt es in Valencia nicht weniger als 8.819 Zierorangenbäume, die über die Straßen und Plätze der Stadt verteilt sind. 

    Aber das wirft natürlich eine weitere große Frage auf: Was passiert mit all diesen Orangen? 

    Die große Orangenernte: von der Straße zum Kompost

    Jedes Jahr stehen die Mitarbeiter der Parks und Gärten vor einer gigantischen Aufgabe: dem Einsammeln von 400.000 bis 460.000 Kilo Orangen. 

    Zu diesem Zweck wird von Dezember bis März ein spezielles Sammelsystem eingerichtet. Dabei kommt ein kurioses Vibrationssystem zum Einsatz, das das Herabfallen und Entfernen der Orangen erleichtert. 

    Und was passiert mit ihnen? Sie werden zu Abfallbehandlungsanlagen gebracht, wo sie zu Kompost verarbeitet werden, der dann in der lokalen Landwirtschaft wiederverwendet wird. 

    So gelangen diese Früchte, die niemand essen kann, in Form von Dünger zurück in die Erde. Ein geschlossener und nachhaltiger Kreislauf. 

    Valencia, eine grüne Stadt par excellence

    Die Fülle an Orangenbäumen ist nur ein Teil des Engagements Valencias für städtisches Grün. 

    Die Stadt, die 2024 zur Grünen Hauptstadt Europas gekürt wurde, wurde als „World Tree City“ ausgezeichnet, eine Auszeichnung, die von der FAO und der Arbor Day Foundation an Städte vergeben wird, die sich durch die Pflege ihrer Bäume und Grünflächen auszeichnen. 

    Und das ist kein Wunder, denn neben den Orangenbäumen gibt es in Valencia Tausende von Stadtbäumen, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. 

    Von den Turia-Gärten und dem Botanischen Garten bis hin zu den Parks in den Stadtvierteln sind Grünflächen ein wesentlicher Bestandteil der Identität der Stadt. 

    Wenn Sie also Orangenbäume in den Straßen von Valencia sehen, seien Sie stolz darauf: Sie verschönern die Stadt, sie verbessern die Luft und am Ende ihres Lebenszyklus werden sie zu Kompost, um die Erde weiterhin zu nähren. 

     

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